Es geht um Frieden
Unser zunehmendes Wissen um das Leid in der Welt, unsere Informiertheit über die vielen zerstörerischen Konflikte bedeutet, dass wir angesprochen sind und damit auch in einer gewissen Verantwortung. Auch wenn wir nicht direkt einwirken können, sind wir aufgerufen, bei uns selbst und in unserem Alltag anzufangen. Der Ruf nach Frieden ertönt auch in uns selbst.
Wohlverstanden: Mit Frieden meine ich nicht den Zustand, der sich einstellt, wenn ich mich möglichst schmerz- und konfliktfrei in meinem Leben aufhalte; wenn ich nur „meinen Frieden“ will und mich dabei immer mehr von der Lebendigkeit in mir und um mich entferne; also nicht den Scheinfrieden der Normalität, der Anpassung und der Enge des Egos. Nein! Es geht um eine Bewegung zum Frieden hin, um den unbedingten Willen, Frieden zu schliessen, immer wieder, mit der Welt, mit dir, mit mir, mit dem anderen, mit meinen guten und bösen Geistern.
Mit Bewegung meine ich: Aktiv werden, in Kontakt treten, aufmerken, hinschauen und hinhorchen auf das, was da ist, was sich verändert und was mir entgegenkommt; erfahren und erkennen können, dass im Hier-und-Jetzt das Dort-und-Damals der Vergangenheit ebenso enthalten ist wie das Werden der Zukunft. Meinen Nachbarn, mein Gegenüber, meinen vermeintlichen Gegner wahrnehmen hilft mit, mich selbst besser kennen und annehmen zu lernen; auch meine Schatten, meine Versäumnisse, meine Schuld. Wenn ich mit diesen einen versöhnlichen Umgang finde, kann ich sie auch bei anderen Menschen annehmen, kann ich lernen, mich und den Anderen ganz anzunehmen.
Die Sehnsucht nach Frieden gehört zum Leben. Frieden schliessen ist Geben und Nehmen, Annehmen und Erweitern, in Kontakt sein und still werden. Der Friede findet den, der sich um ihn bemüht; er führt ihn weiter, immer weiter, in die Offenheit des Lebens.
– Christophe
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