Senta geht zu Fuss
Liebes herzwärts Team,
17 Tage von 34 bin ich nun gegangen. Viel nach Innen. Der Spiegel ist mir die Natur. Begegnungen mit Menschen sind rar. Tagelang nur ich und die Natur. So viel Friedvolles, Heiteres. Es ist oft nicht leicht, den Weg zu sehen, immer wieder möchte sich das Ziel aufdrängen. Da mischen sich sogleich Ungeduld, Ängste, Unzufriedenheit ein. Wenn es aber gelingt, ganz beim und im Gehen zu sein, tanze ich immer wieder auch singend durch die Wälder.
Die Tage des nach Innengehens in Aetingen haben viel ausgelöst, sichtbar gemacht, manches aufgelöst. Wieder war alles da: Das Schwere, das Leid, die Trauer, die Scham, die Verzweiflung. Anfangs ein ständiges Ankämpfen gegen diese Gefühle, erst ganz allmählich gewichen einer Ruhe, einer Zufriedenheit und Freude. Immer mehr Licht hat sich ausgebreitet und mir so manch neue Sicht auf mich und das mich Umgebende ermöglicht.
Das gelang durch ein immer tieferes Eindringen in die anderen, in mich, in die Welt.
Ich danke für eure Stärke und Einfühlsamkeit, dafür, euch und uns so viel zuzumuten, uns durch so vieles durchzutragen und so einzigartige Erfahrungen überhaupt zu ermöglichen.
Das ist Friedensarbeit!!!! Jeder Mensch, der ins Erwachsenenleben eintritt, sollte genau diese Erfahrungen machen dürfen. Es gäbe keine Kriege.
Wenn ich auf meinen Wegen ab und an auf Menschen treffe, sind das ganz besondere Begegnungen. Ich bemerke, dass ich mich den anderen viel selbstverständlicher zumute. Wenn ich so durch die Welt gehe, bemerke ich, wieviel von der großen Scham und den vielen Selbstzweifeln gewichen sind.
Das nach Innen gehen hat ein Ahnen von etwas Größerem, etwas Unbeschreiblichem verstärkt. Und manchmal gelingt es, dies als Ahnen zu akzeptieren und mein Innerstes erfüllen zu lassen.
Ich weiß, dass meine Worte wenig geeignet sind, um Menschen für herzwärts zu begeistern, dennoch ist es mir wichtig, sie euch mitzuteilen.
Ich bin viel bei euch und gehe mit euch, herzwärts.
Senta
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