Wir sind das Feld

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Wie ist das, wenn wir mit der herzwärts Arbeit an einen Ort gehen, der für uns neu ist? Wie wichtig ist die Atmosphäre eines Ortes, die Klarheit des Raumes, die Vertrautheit mit dem Platz, damit eine Dynamik entsteht, in der sich unsere Arbeit entfalten und ein Energiefeld entstehen kann? Bin ich zum ersten Mal an einem noch unbekannten Ort, kann es geschehen, dass ich denke: „Hier geht es nicht, es fühlt sich fremd an, es ist nicht vertraut; hier kann doch kein Feld entstehen.“

Doch sobald die ersten Menschen den Raum betreten, wir uns einander vorstellen, wird das Feld allmählich spürbar. Anfangs verbinden und erden wir uns, kommen in Bewegung und die erste Befangenheit weicht. Neugier entsteht, den anderen zu begegnen, gleichermaßen wächst auch die Lust, etwas von sich zu zeigen. Im Austausch über ein Thema der eigenen Biographie vertiefen sich die ersten Eindrücke. Spürbar wächst das Feld: Im Einverstanden-sein, im sich zeigen, im sich berühren lassen. Mit diesen Menschen in diesem Raum einfach da sein.

Es ist nicht abhängig vom Ort, wir Menschen sind das Feld. Als vor fünfzehn Jahren unser Lehrer Burkhardt Kiegeland Ernsting verließ, konnte ich mir nicht vorstellen, wie es am neuen Ort in der Schweiz weitergehen könnte. - „Der Geist geht mit“, sagte Burkhardt. Seit wir den Balzenberg verlassen haben, habe ich wiederholt diese Erfahrung gemacht. Der Geist ging immer mit; nach Aetingen, in die Wochenenden nach Schlieren, nach Düsseldorf, Solothurn, Zürich und jetzt kürzlich auch nach Witten.

Die Arbeit an sich selbst an den Seminaren hilft dabei, dass das Feld immer leichter entsteht. Die Arbeit trägt Früchte. Nicht selten berichten uns Teilnehmende, dass sie von ih-ren Freunden gefragt werden, was sie denn da eigentlich machen, sie seien viel lebendiger und viel entspannter geworden.

Auch ich selber erfahre das „Hineingehen“ in das Feld immer wieder mit Begeisterung und lasse mich jedesmal erneut, wo auch immer wir gerade sind, berühren, verwandeln und stärken.

– Anandhi


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